Hausautomation - Teil 1 - EnOcean oder KNX?





               VS


Im Zuge der ganzen Planung sind wir natürlich auch auf das Thema Hausautomation gestoßen. Wir hatten uns sehr früh in der Planung überlegt, dass wir das WeberLogic Grundpaket nehmen werden. Dieses wurde uns beim Entwurf Citylife400 bereits schon für knapp 2.700 Euro angeboten. Mittlerweile gibt es sogar das WeberLogic 2.0 zum gleichen Preis. Allerdings sind für den Preis keine schaltbaren Steckdosen und auch nicht alle Lichtquellen (nur 16 im Set) dabei.


Durch intensivere Beschäftigung mit diesem Thema sind wir dann auf die KNX Lösung gekommen, welche uns nun noch mehr begeistert, da diese Variante im Prinzip unendlich erweiterbar ist und auch einige Vorteile hat. Das System ist bewährt, es gibt dutzende Bauteile und arbeitet bidirektional - also auch mit Rückmeldung.


EnOcean Sensoren können das Signal zwar senden, jedoch zum Großteil keine Rückmeldung empfangen - und hier stehen wir vor dem Problem - ist das Signal wirklich angekommen? Außerdem würde man im Wohnzimmer eine riesen Schalteinheit von vielen Schaltern bekommen, da man für jeden Rollladen einen Schalter + Lichtschalter + Heizungsbedienung hätte.
Das kann man beim KNX System mit einem 6er Tastschalter inklusive Dsiplay und Temperatursensor dann doch eleganter lösen.


Das KNX System hat natürlich seinen Preis und muss aufwändig verkabelt werden, deshalb bereiten wir uns jetzt mal zwei Lösungen vor und entscheiden dann je nach Preis bei WeberHaus.


Variante 1 wäre die Grundausstattung WeberLogic im CityLife 500:



- 20-22 Aktoren für die Beleuchtung - sind also schon mal 6 zusätzliche Aktoren
- 6 Schaltbare Steckdosen extra
- alle Rollläden über WeberLogic geschalten
- Steuerung per Raspberry PI inklusive EnOcean Interface über FHEM
- Heizungssteuerung über FHEM usw.


Vorteil: überschaubare Kosten - ca. 3.500 Euro, keine extra Kabel


Variante 2 wäre die Ausstattung mit KNX im CityLife 500:


Allerdings sind wir bei dieser Variante im Einkauf der Einzelteile schon bei knapp 4.000 Euro. Das System kann jedoch mehr und hat die schönere Bedienung. Es kommen jedoch noch Kosten in unbekannter Höhe von WeberHaus für die KNX Vorbereitung dazu. Es muss ein großer Schaltschrank eingebaut werden, sämtliche Leitungen müssen sternförmig zum Schaltkasten gelegt werden (also keine klassische Schaltung der Steckdosen) und das Bus Kabel muss in jeden Raum verlegt werden.


Wobei ich nicht weiß, in wie weit WeberHaus da mitspielt, nur die Kabel zu verlegen und uns den Rest machen zu lassen (also die eigentliche Schaltschrankinstallation und Programmierung vom KNX Bus). Das entsprechende Programm ist zum Glück schon vorhanden, da kostet die Lizenz nämlich mittlerweile auch knapp 1.000 Euro.


Dazu werden wir morgen mal mit der Zentrale telefonieren und beim WeberHaus Elektriker einige Infos erfragen. Der Bauberater konnte uns bei diesem Spezialthema nicht so richtig helfen.


Ehrlich gesagt wäre KNX unsere Wunschlösung, wenn die Kosten aber explodieren werden wir wohl bei WeberLogic bleiben und uns je nach Kosten noch Leerrohre in jedes Zimmer legen lassen in welches wir dann später das KNX Kabel einziehen, so dass man das WeberLogic später mal in ein BusSystem umbauen kann. Denn Die Aktoren von Rollläden, Beleuchtung und einigen Steckdosen wird ja mit WeberLogic auch durch Sternschaltung realisiert. Nur die Taster sind da eben Kabellos ausgeführt.


Bezüglich Kabellos müssen wir uns auch nochmal genau informieren. Im Beiblatt vom WeberLogic wird erwähnt, dass die Sensoren vom Bauherrn dort angebracht werden können wo man will - was passiert jedoch mit der ursprünglichen Verkabelung der normalen Lichtschalter? Fallen die komplett weg? Oder werden das Blindkabel in Leerdosen unter der Wand? Wir haben Angst, wenn EnOcean doch mal nicht mehr Stand der Dinge ist - wo bekommen wir dann z.B. normale Anschlüsse her, wenn zuvor nur Funktaster an die Wand geklebt waren?


Hat da jemand Erfahrungen wie das von WeberHaus gelöst wird? Kann ja nicht sein, dass man einen Aufpreis von knapp 3.000 Euro zahlt und die klassische Verkabelung dafür weggelassen wird....


Ihr seht, Hausautomation ist ein komplexes und planungsaufwändiges Thema - aber wer will heute schon noch alle Lichter und Rollos per Hand schalten?

Wer es nun bis hierher ausgehalten hat, kann gern in diesem Beitrag was über unsere Entscheidung lesen.

Einen weiteren interessanten Blogbeitrag von uns zum Thema Elektro und Hausautomation findet Ihr auch hier - da geht es um per App steuerbare Hausgeräte.



Kommentare




  1. Hi Sandra und Sebastian,

    da habt ihr euch aber ordentlich Gedanken gemacht. Die Nachteile von EnOcean liegen ganz klar auf der Hand.
    Auch ich habe im Zuge unseres Hausbaus vor dem gleichen Dilemma gestanden. Für uns ging es jedoch um Loxone oder KNX. Dreh und Angelpunkt ist jedoch eine sternförmige Verkabelung zumindest der Verbraucher, zu der ich euch auf jeden Fall raten würde. Ob man dann für die Sensorik auf ein Bussystem (KNX, Loxone Tree oder andere) setzt oder auch mit der Sensorik sternförmig direkt im Verteiler an eine SPS oder die KNX Komponenten geht ist Philosophiesache. KNX ist seit den 90ern etabliert und herstellerunabhängig.
    Wenn es einen Standard für Heimautomation gibt, dann ist es KNX.

    Davon bei einem Neubau für die Sensorik auf eine drahtlose Lösungen zu setzen, würde ich stark abraten! Funk zur Datenübertragung ist toll. Aber wenn man kurz mal kein WLAN hat, kann man damit in der Regel leben. Kann man das Licht nicht schalten, weil ein DECT Telefon oder die Mikrowelle den Funkempfang stört, geht IMO gar nicht.

    Wir haben uns aufgrund der noch immer sehr hohen Kosten von KNX dann für Loxone entschieden. Sollte Loxone vom Markt verschwinden, könnten wir aber, dank entsprechender Verkabelung, noch immer auf ein anderes Produkt unschwenken.

    Dreh und Angelpunkt ist und bleibt eine sternförmige Verkabelung und/oder ein Bussystem mit strukturierter Verkabelung. Oder eben KNX. Damit kann man meiner Ansicht nach derzeit nichts falsch machen.

    Ich bin gespannt wie ihr euch entscheidet und wie eure Erfahrungen damit dann sind.
    Alles Gute für euer Bauprojekt.

    Beste Grüße
    John (https://unserbaublog.de)

    P.S.: Was haltet ihr davon Kommentare auch nach Angabe von Name und URL hinterlassen zu dürfen?

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    1. Wir haben mittlerweile mit WeberHaus telefoniert. Der Elektromeister ist der Ansicht, dass entweder alles von Weber kommen soll, oder nichts - hängt angeblich mit der Gewährleistung zusammen und dass sie wohl schon mehrfach Probleme deswegen hatten. Wir werden das vor Ort aber noch einmal genau im persönlichen Gespräch abklären. Eventuell kann ich ja die Komponenten liefern und die Programmierung von KNX machen und WeberHaus baut alles ein. Die sollen mir ein faires Angebot machen um noch was zu verdienen. Der Elektromeister hat uns aber in Aussicht gestellt, dass sie zumindest das Bus-Kabel in jedes Zimmer verlegen könnten. Wenn wir also WeberLogic auf Basis EnOcean nehmen werden Rollläden und Licht sowieso sternförmig zum Verteilerschrank geführt. Wenn wir dann noch die für uns wichtigsten Steckdosen zum Verteiler führen und einige Leerdosen mit Bus einfügen, sind wir für einen späteren Umstieg auf KNX gewappnet. DAs wird dann im Prinzip unsere "Zweitlösung", wenn Weber bei KNX nicht so mitspielt wie wir es wollen.

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  2. Das hört sich nach einer Strategie an. Wenn ihr die Mehrfachsteckdosen mit 5x1,5 angeht, dann hättet ihr recht wenig Aufwand und viel gewonnen. Das mit der "Gewährleistung" scheint mir aber vorgeschoben.
    Aber Hauptsache ihr seid zufrieden.

    Viel Erfolg bei der Abstimmung vor Ort.

    Viele Grüße John

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    1. Wie gesagt...die finale Entscheidung erfolgt dann bei der Bemusterung. Wir haben unser Budget für die Hausautomation - entweder macht Weber das für den Preis, oder wir machen es später selbst.

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  3. Vor der gleiche Entscheidung stehe wir auch gerade, siehe http://baublog.fachat.de/hausautomation-aber-welches-system/ Funk würde ich aus den von Euch genannten Gründen nicht nehmen, sondern nur kabelbasiert. Neben KNX gibt es noch andere Lösungen (zB Loxone oder Homematic), wobei jede für sich seine eigenen Vor-und Nachteile hat. So wie wir bisher mitbekommen haben, ist Weberhaus sehr flexibel, d.h. auch Hausautomation lässt sich in Eigenleistung oder durch andere Systemintegratoren umsetzen. Mit derem Experten für Hausautomation haben wir aber noch nicht gesprochen. Ich hoffe, der sagt dann nicht das gleiche wie Euer Elektromeister.

    Viele Grüße aus dem Schwabenland

    Christian

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    1. WeberHaus ist da nach Vertragsabschluss anscheinend sehr unflexibel. Ich rate Euch, dass gleich vor Vertragsabschluss sicher zu machen. Ich habe mit dem Elektromeister von WeberHaus in der Zentrale gesprochen. Zumindest telefonisch. Der hat mit die Info gegeben, dass entweder die komplette KNX Ausstattung bezüglich Gewährleistung über WeberHaus bezogen und eingebaut werden muss, da sie angeblich schlechte Erfahrungen mit Selbsteinbau gemacht haben. Das kostet da aber sicher 5-stellig. Eine Option wäre, dass sie mir jur das Buskabel in jeden Raum verlegen...ich werde es vor Ort aber nochmal genau besprechen und nachhaken. Wenn ich zumindest die Teile besorgen könnte zu meinen Preisen und die es einbauen, dann wäre mir schon geholfen. Ich versuche da einen Kompromiss zu finden. Weil EnOcean einbauen und dann nach Hausabnahme wieder ausbauen und durch KNX ersetzen, ist a) kostspielig und b) jede Menge Arbeit und Zeit.

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