Dieses Jahr geht doch noch was - Vordach

Kurzfristiger Anbau unseres Vordachs am WeberHaus Citylife 500 zwischen den Feiertagen

(Vor)geschichte zum Vordach

Vorab mal ein Bild vom fertigen Glasdach - als Motivation zum weiterlesen:

fertige Glasüberdachung am Tag danach - hält bombenfest

Wir freuen uns, dass wir Euch kurz vor dem Jahreswechsel noch einen Beitrag zum Thema Vordach liefern können. Die ganze Sache war ehrlich gesagt etwas komplizierter als gedacht - auch wegen unserem Projektleiter bei WeberHaus, der uns in dieser Hinsicht falsch informiert hatte. Aber fangen wir mal von ganz vorn an.
Wir hatten uns ja schon vor der Ausstattungsberatung überlegt, dass wir irgendwann ein Vordach aus Echtglas an der Fassade montieren möchten und im Zuge der Ausstattungsberatung einen extra Holzbalken (Kerto-Träger) in 2,50m Länge über der Haustür einbauen lassen. So weit so gut - allerdings stellten wir im Nachhinein fest, dass uns unser Projektleiter falsch informiert hatte. Als wir uns die Pläne nach der Ausstattungsberatung anschauten, stellten wir fest, dass normalerweise ein StoFixQuader, welcher als Druckunterlage für hohe Drucklasten in Wärmedämm-Verbundsystemen verwendet wird, als Bauherrenleistung eingebaut werden sollte. Dieser Quader bildet an der Stelle dann eine druckfeste Unterlage, die im Gegensatz zur Holzfaserdämmung von WeberHaus, nicht nachgibt und somit durch höhere Lasten nicht eingedrückt wird. Wir dachten uns, dass man den StoFixQuader vor dem Verputzen einbringen sollte und dann das entsprechende Bauteil außen nur noch anschraubt. Unser Projektleiter teilte uns auf Rückfrage jedoch mit, dass man den StoFixQuader im Nachhinein einsetzen sollte, da man vorab ja nicht genau wisse, wo man den Quader genau benötigt. Da wir uns auf die Aussage verlassen hatten, kümmerten wir uns vorerst nicht weiter um den StoFixQuader.
Als wir uns dann jedoch unser schweres Glasvordach aus Verbundssicherheitsglas mit Abmessungen 2m x 1m x 0,022m besorgten und bezüglich der Befestigung recherchierten, lief es uns eiskalt den Rücken herunter - wir recherchierten nämlich etwas genauer zum StoFixQuader und stellten fest, dass dieser natürlich vor dem Verputzen eingesetzt werden muss. Wir hatten zwar noch Restputz vom Verputzen über, dieser weist aber bei einer Teilverputzung jedoch Farbabweichungen auf, so dass man beim Einbau des StoFixQuaders im Nachhinein eigentlich die komplette Fassade auf der entsprechenden Seite neu verputzen müsste. Wir überlegen noch, ob wir uns diesbezüglich nochmal an WeberHaus bezüglich der Falschinformation wenden, wir haben den Schriftverkehr per Mail zum Glück noch abgelegt.

!!! Wichtige INFO für alle Bauherren bei WeberHaus: Baut den oder die StoFixQuader am Kerto-Träger vor dem Verputzen durch WeberHaus ein. Im Nachhinein gibt ein nachträgliches Verputzen deutliche Farbunterschiede und die ganze Wand muss neu verputzt werden. !!!


Erster Befestigungsversuch - ohne Erfolg


Für unsere drei verzinkten Stahlstreben zur Aufnahme der Glasplatte hatten wir Metallwinkel angefertigt, die wir eigentlich an der Fassade befestigen wollten. Aufgrund der fehlenden StoFixQuader hat das aber nicht so richtig funktioniert. Wir hatten einen Versuch gewagt und die Winkel mit 320er Spaxschrauben in den Träger geschraubt und gehofft, dass die Fassade hält. Allerdings stellten wir nach Montage der Stahlstreben fest, dass die Fassade spätestens bei Auflage des Glasdachs eingedrückt werden würde. Also montierten wir die Winkel wieder ab und verputzten die Löcher nach Ausschäumen neu. Hier stellten wir auch den oben angesprochenen Farbunterschied beim Neuverputzen fest - dieser wurde uns später auch von einem Fachmann bestätigt. Dieser erzählte uns, dass Versicherungen bei verputzten Neubauten mittlerweile aufgrund der Farbunterschiede bei Beschädigungen das komplette Verputzen der betreffenden Seite zahlen.

Den Farbunterschied kann man auf den folgenden Bildern dann gut erkennen.

Nachdem das mit dieser Art Befestigung nicht funktionierte, mussten wir uns anderweitig Gedanken machen - denn einen StoFixQuader im Nachhinein einzubauen kam für uns aufgrund der Farbunterschiede beim Verputzen nicht in Betracht.

Zweiter Versuch - extra Halterung - diesmal mit Erfolg


Nach dem ersten Misserfolg haben wir uns beim Stahlbauer unseres Vertrauens eine extra Halterung zur Druckverteilung auf der Fassade bauen lassen. An dieser Halterung werden die ursprünglichen Stahlstreben dann angeschraubt. Um ein Eindrücken der Fassade zu verhindern, haben wir mit Stockschrauben und passenden Stahlrohren als Abstandshalter gearbeitet. Im Zuge dieses Anbaus haben wir die komplette Konstruktion vorab noch in RAL7016 - passend zum Garagendach und Attika - lackiert. Dieser Versuch war diesmal von Erfolg gekrönt.

Die Halterung hat 8 Löcher zur Aufnahme an der Wand und wird durch M12x300 Stockschrauben inklusive Abstandshaltern an der Wand verschraubt.

Dazu haben wir zuerst die Halterung an der Fassade ausgerichtet und die Löcher markiert. Danach dann zum kleinen langen Holzbohrer (8x300) gegriffen und die Löcher klein vorgebohrt. Anschließend haben wir mit einem 22mm Holzbohrer die Dämmung bis zum Kerto-Träger weggebohrt und jeweils die Tiefe der Löcher bis zum Kerto gemessen.


!!! INFO für Bauherren: Die Stärke der Putzschicht beträgt insgesamt circa 1-1,2cm zusätzlich zur Holzfaserdämmschicht. !!!

Danach wurden millimetergenau die Tiefe der Löcher gemessen, um die Abstandshalter (verzinkte Stahlrohre in 21,6mm Durchmesser) mit 1mm Überstand zur Putzfassade auf der Bandsäge zu sägen.

Löcher mit eingesetzten Abstandshaltern


Hier erkennt man deutlich die nachverputzten Stellen

Nach dem Einbau der Hülsen wurde als Vorbereitung für das Eindrehen der Stockschrauben mit einem Holzbohrer (6x300) vorgebohrt. Danach wurden die Stockschrauben mit einem Schlagschrauber eingebracht und mit Dichtmasse versiegelt.


Detailaufnahme mit eingesetzten und abgedichteten Stockschrauben

Im Anschluss wurde der Grundhalter aufgesteckt und mit den Stockschrauben verschraubt. Die Abstandshülsen nehmen die Kraft des Halters auf und geben diese an den Holzbalken weiter, ohne dass die Dämmung gedrückt wird.


aufgesetzter Grundhalter in RAL 7016

Nach Anbringen des Grundträgers konnten die eigentlichen Aufnahmen am Grudträger angebracht werden.
Diese wurden mit jeweils 2x M12 Schrauben am Grundträger befestigt.


angebrachte Halteschwerter auf Grundträger






vom neuverputzen Farbunterschied nichts mehr zu erkennen - zum Glück

Als langsam die Dämmerung einsetzte, musste schnell noch das Glasdach auf die Halterung - zum Glück waren wir dafür professionell ausgerüstet. Von der Firma Elektro Schäfer hatten wir uns einen mobilen elektrischen Hebelift ausgeliehen, der unsere Glasplatte gerade noch heben konnte. Auf diesen legten wir die Glasplatte auf und fuhren sie nach oben. Dort wurde sie rechts und links gesichert - da wir dazu drei Personen benötigten (jeweils eine rechts und links und eine zum Bedienen und Schieben des Hebers), gibt es davon keine Bilder. Das war allerdings der schwierigste Teil der ganzen Aktion - und wäre ohne diesen tollen Heber auch komplett gescheitert.
Der Heber mit dem Glasdach, welches circa 115kg wiegt, wurde dann nach vorn zwischen die Aufnahmen geschoben und leicht abgelassen - somit konnten die ersten Aufnahmen am Träger befestigt werden. Das Glasdach wurde dann mit Muskelkraft angehoben und der Lift weggezogen. Somit konnten die letzten drei Halterungen befestigt werden. Das ganze hört sich jetzt leicht an, war aber trotz Heber und drei Personen eine Riesen-Fummelei und Kraftanstrengung.


Vorbereitungen zur Montage vom Glasdach


Fertige Glasüberdachung am Folgetag - die Konstruktion hat also gehalten. Bilder von den Abstandshaltern werden wir noch nachliefern, da haben wir noch ein Reservestück auf Lager. Im Einbaustress bis zur einsetzenden Dämmerung konnten wir nicht bei allen Schritten Fotos machen.


fertige Glasüberdachung


fertige Glasüberdachung Detailaufnahme
Vorbereitung durch WeberHaus

Kommentare

  1. Ja coole Sache. Ich freu mich jedes mal von euch zu lesen und schaue daher regelmäßig vorbei. Eins ist mir nicht ganz klar geworden habt Ihr die StoFixQuader nun eingebaut oder nicht?
    Auf dem letzt Bild kommt der Farbunterschied jetzt nicht so deutlich zur Geltung, es fällt also kaum auf.
    Wir hatten an ein ähnliches Vordacht gedacht, haben uns aber noch nicht entschieden.

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    1. Wir haben die StoFixQuader nicht verbaut - deshalb die Konstruktion mit den Abstandshaltern. Den Farbunterschied sieht man jetzt zum Glück nicht mehr, da ja der Halter vor dem von uns wieder verputzen kleinen Löchern hängt.
      Macht euch Gedanken bevor WeberHaus verputzt und bringt die StoFixQuader vorher ein, dann habt ihr da eine druckfeste Unterlage. Ansonsten müsst ihr das so wie wir lösen - oder ihr nehmt so ein unschönes Baumarkt Dach aus Kunststoff - das hält auch ohne besondere Befestigungen, da es aja nix wiegt - geht vermutlich aber auch schnell kaputt und verwittert unschön...

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  2. Könnt Ihr mir bitte einen Gefallen tun und einen der Raumtemperaturregler fotografieren. Wir haben zwar nach der Ausstattungsberatung ein Foto bekommen aber der Regler sieht aus als wenn der aus den 80er kommt und ist wirklich hässlich. Ich will nur sichergehen das die nicht so aussehen. Danke =)

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    1. Die kommen designtechnisch sicher aus der Zeit. :)
      Thermokon SR04 Raumregler - schön sind die nicht

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  3. Kurze Frage zur Vorbereitung des Vordachs: Habt ihr den Kerto-Träger im Deckenelement oder den KVH-Träger für die Montage eines Vordachs bestellt? Wir hatten ursprünglich die KVH-Träger, aber heute wurde uns mitgeteilt, dass das so nicht funktioniert und wir einen Kerto-Träger brauchen würden. Da wir aber eine Deckenerhöhung auf 2,83m Rohmaß haben (und eine Tür mit Rohmaß 2,38m) wäre der Beginn des Trägers 45cm über der Türoberkante, und das Dach dann vermutlich nochmal 20cm höher (wegen der Halterungen, auf denen es aufliegt). Wie habt ihr das gelöst - und welche Variante sieht man auf dem Foto?

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    1. Ich habe oben mal ein Bild aus unseren Plänen eingefügt - als Erläuterung für den folgenden Kommentar.

      Wir haben keine Deckenerhöhung genommen, allerdings sollte das doch keine Rolle spielen. Laut Planung ist bei uns ein Kerto Träger über der Tür verbaut - das wird bei euch doch auch so sein. Genau da drüber haben wir unseren zusätlichen Kerto Träger in 2,50m Breite einbringen lassen. Das Teil heißt bei uns zusätlicher Stützbalken" und wurde uns als Kerto Träger verkauft. Wie man sieht, hätten wir uns den Balken aber auch sparen können, da sowieso ein Balken drunter angebracht ist.

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    2. Hast du die Zeichnung kurz vor der Haus Aufstellung bekommen?

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    3. Diese Pläne haben wir circa einen Monat vorher auf Nachfrage bekommen. Von allein kamen die nicht. Mit Plänen geizt WeberHaus da etwas.

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  4. Danke für die Zeichnung, das hat mir jetzt sehr weiter geholfen! Ich habe gerade mit unserem Projektleiter telefoniert und dank der Zeichnung dann endlich verstanden, wie die Wand an der Stelle aufgebaut ist. Formal ist die Zeichnung übrigens falsch, da der obere Kertoträger das REM-Element ist, was umlaufend um das ganze Haus vorhanden ist und der untere der beiden Träger das Gefach an der Stelle ersetzt und damit der zusätzliche Träger ist.

    In sofern hätte ich dann folgende Höhen:

    - Vordach im Kerto-Träger im Deckenelement ca. 3,05m über Türschwelle
    - Vordach im REM-Träger (der 16,5cm Kertoträger oben) ca. 2,80m über Türschwelle
    - Vordach in einem zusätzlichen KVH-Träger unter REM ca. 2,65m über Türschwelle

    Ich glaube, ich nehme dann vermutlich die dritte Variante...

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    1. Lese ich aus deiner Antwort jetzt heraus, dass WeberHaus das bei uns im Plan falsch beschriftet hat und wir das Vordach jetzt in den eigentlichen rundumlaufenden Träger montiert haben? Wenn ja, wäre das ja ein starkes Stück, denn wir haben den Kerto-Träger extra gezahlt und zweitens jetzt durch das schwere Dach eine Lastabtragung in die WeberHaus Konstruktion. Das wäre jetzt natürlich noch der Hammer, nach der Falschinformation bezüglich der StoFix Quader.

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    2. Miss mal von Anfang Wand bis zum Anfang Vordach dann kannst du dir die Frage selbst beantworten.
      Es sieht aber so aus als wenn Ihr den richtigen Kerto-Träger getroffen habt.
      Die ersten 11,3cm über der Tür ist ja ein Normaler Balken. Dann kommen 16,5cm Kerto-Träger und dann noch mal 16,5 cm Balken und dann kommt erst der umlaufende Kerto-Träger.
      Selbst wenn Ihr das Vordach in den Balken über dem Kerto-Träger angebracht habt, dann denke ich nicht das es zu Problemen kommt. Um sicher zu gehen würde ich es aber noch mal nach messen und wennes sich bestätigt einmal bei Weberhaus nachfragen in wie weit das ein Problem ist.

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    3. So habe ich das verstanden, ja. Die Decke liegt laut meinem Projektleiter auf dem REM-Träger auf, der rund um das Haus läuft...also dem oberen der beiden Träger auf Eurem Bild. Darunter liegt das Gefach bis zum Sturz der Tür, der aber mit 7cm zu dünn und zu schwach ist, etwas darin zu befestigen. (bei Euch ist der Sturz mit 11.3cm angegeben).

      Wenn man nun eine Befestigung für ein Vordach bestellt, wird das Gefach an der betreffenden Stelle durch einen Balken ersetzt - in der Regel durch einen Balken, der den Zwischenraum voll-flächig ausfüllt (wie bei Euch)...unser Balken wäre daher ca. 27cm hoch, da wir ja eine Deckenerhöhung haben, bei Euch sind es dann die 16.5 cm, da die Erhöhung fehlt.

      In Summe glaube ich aber, dass Ihr das Vordach im REM-Träger befestigt habt, wenn ihr auf den Balken "gezielt" habt, der in der Zeichnung als zusätzlich eingemalt ist...

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    4. Das glauben wir auch - und hier liegt das Problem - WeberHaus hat das bei uns im Plan sicher falsch beschriftet und wir haben dann natürlich nach der WeberHaus Beschriftung gebohrt. Wir versuchen das gerade noch zu verifizieren, aber da müssen wir nochmal an WeberHaus herantreten, denn erstens soll ja eigentlich keine Last in die WeberHaus Konstruktion eingebracht werden und zweitens haben wir extra mehrere hundert Euro für den Kerto Träger bezahlt, den wir jetzt nicht mal benutzt haben. Jetzt soll sich WeberHaus mal einen Kopf machen, wie die das retten oder uns entgegenkommen - um so mehr wir darüber nachdenken, desto sicherer sind wir, dass wir wirklich aufgrund der Beschriftung in den falschen Träger gebohrt haben.

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